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„Binde deinen Karren an einen Stern.“ Dieser Spruch von Leonardo da Vinci, dem italienischen Universalgelehrten, passt sehr gut zur Situation am Beginn eines neuen Schuljahres. Schüler der Klassen 12 KiTZ und 11 Ki bereiteten zusammen mit ihrer Lehrerin Christa Waldmüller die Texte vor und gestalteten den Gottesdienst. Einen großen Anteil am Gelingen der Anfangs- und Abschlussgottesdienste leistete, wie schon seit vielen Jahren, Musiklehrer Klaus Radloff. Unter seiner Leitung trug der Chor aus drei Klassen der Kinderpflege eine Reihe von Liedern vor, unter anderem „I her Di net und vernimm Dei Wort, I seg Di net, doch Du bist an jedem Ort, Du bist bei uns, egal, wos d‘ Zeit uns bringt.“, ein „Bairisches Halleluja“ nach der Melodie von L. Cohen.
Die beiden Pfarrer, Wolfgang Kretschmer von der katholischen Pfarreiengemeinschaft Neusäß und Christian Agnethler von der Evangelisch-Lutherischen Emmausgemeinde in Neusäß, leiteten den Gottesdienst. Sie ermutigten Schülerschaft und Lehrkräfte, trotz Widrigkeiten, Hindernissen und Schwierigkeiten im Leben nicht aufzugeben, sondern ein Ziel vor Augen zu haben, einen Lebenssinn, eine Richtung – nicht gebückt durchs Leben zu gehen, sondern den Blick nach oben zu wenden auf einen Stern!
Bericht: OStRin Christa Waldmüller
Durch die Idee der stellvertretenden Schulleiterin des Beruflichen Schulzentrums Neusäß, Monika Stockinger-Warm, bekamen 30 Schüler der zehnten Klassen der Berufsfachschule für Kinderpflege diesen Sommer die Möglichkeit, im Rahmen eines Graffiti-Projektes eine Wand auf dem Schulgelände neu zu gestalten. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin für Kunst und Gestaltung, Johanna Meyr, wurde das Projekt im Vorfeld theoretisch er-arbeitet und dann gemeinsam mit dem Verein „Die Bunten“ umgesetzt. „Die Bunten“ sind ein Augsbur-ger Verein zur Förderung legaler Graffiti-Kultur in dem sich etwa 50 Graffitikünstler zusammenge-schlossen haben und der legale Möglichkeiten des Sprühens für Graffitikünstler finden will.
„Da sich die zu gestaltende Wand im Bereich Ag-rarwirtschaft und Floristik befindet, wurden diese beiden Bereiche für uns die übergeordneten gestal-terischen Hauptthemen“, erklärt Johanna Meyr. Die Schüler hatten im Vorfeld Skizzen zum Thema entworfen und danach über die besten Entwürfe abgestimmt.
An der eintägigen praktischen Umsetzung waren letztlich 19 Schüler, Lehrkraft Jo-hanna Meyr sowie „Die Bunten“ Daniel Tröster, Niko Lemmermann, Daniel Man und Oliver Skowronek beteiligt. Daniel Man hatte bereits im Vorjahr die Trafostation vor dem Schulhaus gestaltet, die zur Einweihung des neuen Beruflichen Schulzentrums enthüllt wurde. Er ist einer von Augsburgs ersten Graffitikünstlern und inzwischen international be-kannt und gefragt. „Unserem Verein ist es beson-ders wichtig, Graffiti dort hin zu bringen, wo es von Menschen gesehen wird, die für diese Kunstform offen sind. Schulen und Jugendeinrichtungen sind daher ideal geeignet“, freut sich Daniel Tröster, ers-ter Vorstand der Bunten.
Landrat Martin Sailer war vom kreativen Einsatz der jungen Erwachsenen begeistert: „Das Berufliche Schulzentrum in Neusäß ist durch seinen Neubau, jung, modern und technisch auf dem neuesten Stand. Das neue Graffiti schafft nun zusätzlich für eine entsprechende Außenanmutung.“ Johanna Meyr bezeichnete die neue Wand sogar als „Au-genweide“ und den Schülern haben Vorarbeiten und Umsetzung so viel Freude bereitet, dass sie hoffen, dass in den nächsten Jahren noch weitere Wände von anderen Jahrgängen gestaltet werden kön-nen.
Bild: Die Schüler des Graffiti-Projektes präsentierten Landrat Martin Sailer (hinten Mitte) gemeinsam mit (v.l.n.r.) Lehrerin Johanna Meyr, Monika Stockinger-Warm (stv. Schulleiterin), Daniel Tröster („Die Bunten“) und Schulleiter Jürgen Wunderlich die neuge-staltete Schulwand.
Ein recht ungewöhnlicher Spielort, eine ehemalige Industriehalle im Martini-Park, war es, an dem sich am 24. November 2017 alle Klassen der Kinderpflege trafen, um eine außergewöhnliche Inszenierung des Märchenromans „Momo“ zu sehen. Der Verfasser Michael Ende erhielt für seine Geschichte 1974 den deutschen Jugendbuchpreis. Die Thematik ist aktueller denn je: Zeit muss gespart werden.
ei „Momo“ sind es mysteriöse graue Herren, die ihren Tribut fordern und für die Freunde, Hobby oder Muße Gift sind. „Mit ihren Masken und Kostümen wirkten sie bedrohlich. Überall, wo sie auftauchten, hüllten sie die Umgebung mit ihren E-Zigaretten in Nebel. Die passend dazu komponierte Musik unterstrich die Gefahr, die von ihnen ausging. Das Bühnenbild bestand aus ganz wenigen Elementen, hielt aber alles bereit, um die Geschichte lebendig werden zu lassen. Ob das imposante Amphitheater, der Frisörsalon oder die faszinierende Welt des Meisters Hora – die sich immer wieder verändernden Bühnenteile machten alles mit. Begeistert hat uns auch, dass jeder Schauspieler mehrere Rollen spielte. Dabei schlüpften auch Frauen in Männerrollen und umgekehrt. Im Nu wechselten sie ihre Kostüme und waren in einer anderen Rolle wieder auf der Bühne. Sogar die Schildkröte Cassiopeia wurde von einem Menschen dargestellt. Bei ihrem ersten Auftritt dachten, wir sie sei echt.
Die meisten Zuschauer waren Grundschüler. Sie ließen sich mitreißen und reagierten sehr emotional: Lachen, Raunen, ‚Ah‘, ‚Uih‘ – die Kinder lebten mit dem Spiel.“
Bericht: StDin Annemarie Lippl-Weiß, Bilder: Jan-Pieter Fuhr